Sonntag, 15. Mai 2016

Wandern am schönen Greifensee

Mittwoch, 11. Mai 2016

Leitung: Ernst Lüthi, 18 Seniorenwanderer

Route: Nänikon - Greifensee - Sandacher - Sueten - Ausfluss Glatt - Rohr - Aschbach - Maur. Mit Schiff zurück nach Niederuster.

9 km, keine Auf- und Abstiege, 3 Std., T1 auf Naturwegen.

18 von 19 Angemeldeten treffen sich im Bahnhof Bern. Was das Wetter heute will, ist nicht voraussehbar. Fazit nach dem Wandertag: die Regentröpfchen liessen sich buchstäblich an einer Hand abzählen.


Den üblichen Startkaffee mit Gipfeli genossen wir im Freien. 
Anschliessend bummelten wir Richtung Kirche und kamen beim Diakonenhaus vorbei. Dieses Haus bietet Wohn-, Arbeits- und Lebensraum für Menschen mit psychischen und /oder kognitiven Beeinträchtigungen. Früher wurden hier auch Diakone ausgebildet. Martin Arbenz, der auch hier ausgebildet wurde, kann heute aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein.

 Wir bestaunen wunderschöne Riegelhäuser. Das Städtchen Greifensee ist sehenswert!
Ein ganz besonderes Gebäude ist die Kirche. Sie wurde direkt an die Stadtmauer gebaut und hat deshalb einen aussergewöhnlichen Grundriss
 
Ernst und Annelise erklären uns die geschichtlichen Hintergründe - und natürlich lassen wir zum Schluss einige Lieder erklingen.

 Hier sehen wir, wie sich die Kirche an die Stadtmauer anschmiegt.
Unterwegs zum See sehen wir weitere schöne Häuser - und dann erfahren wir von Ernst, dass es jetzt in Sachen Wandern ernst wird.

Wir folgen dem Wanderweg im Gegenuhrzeigersinn. Zwischen Weg und See liegen Feuchtwiesen und Schilfgürtel. Immer wieder hat man schöne Ausblicke.



Am nördlichsten Punkt des Sees überqueren wir ein Flüsschen, beobachten Fische und Blässhühner, die von ihrem Küken wegen der starken Strömung getrennt sind. Leider können wir nicht helfen.





Schon naht der Rastplatz. Wir stillen unseren Hunger, und Ernst überrascht uns mit einem Wettbewerb: wie heisst das Flüsschen, das wir gerade überquert haben?

Ein Witzbold fand dies eine glatte Frage, und weil besagtes Flüsschen eben Glatt hiess und auch so angeschrieben war, gewann er den Preis.



Und wenn sie nicht wandern, dann futtern sie!






 Weiter geht es dem See entlang - und in Maur sehen wir sogar einen Storch. Das Schiff fährt in ca. einer Stunde. Wir haben ausgiebig Zeit für eine Futter- und Trinkpause. Ich sage es ja immer: bei Seniorenwanderungen ist das gesellige Beisammensein wichtiger als das Wetter und die schöne Aussicht.


Jetzt fahrn wir übern See, übern See - jedoch nicht mit einer hölzern Wurzel. Mitten auf diesem Ozean begegnet uns ein Kreuzfahrtschiff,

Liebe Ernst und Annelise: danke für diesen schönen Tag! Ich war zum zweiten Mal in meinem Leben am Greifensee. Diesmal hat es mir gefallen!




Dienstag, 3. Mai 2016

Wanderwoche Vinschgau - von Saltaus dem Maiserwaal entlang nach Meran

So wird unterwegs auf einer Tafel informiert:

Das Bodenverbesserungskonsortium Neuwaal Obermais mit Sitz in Meran hält den gleichnamigen Wasserlauf (Waal) samt Wanderweg in Stand. Der Waal erstreckt sich von Saltaus bis Obermais, hat insgesamt eine Länge von 9 km und verläuft durch die Gemeinden Meran, Schenna, Riffian und St. Leonhard. Der Neuwaal Obermais, welcher bereits seit dem 13. Jahrhundert urkundlich bezeugt ist, wurde im Jahr 1658 nach längerem Verfall wiedereröffnet. Bis heute dient der Waal zur Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Seit dem Jahr 2012 wird der Waal im Rahmen eines aufwändigen Projektes saniert.

Eine mustergültige Sanierung! Der Waal fliesst meist in einem naturbelassenen Bachbett, auf touristische Infrastrukturen wird verzichtet. Auch ohne Jausen ist ein Waal ein Erlebnis!

Ein kurzer Kommentar zu den Fotos: man kann nicht Wanderungen leiten und so nebenbei auch noch gut fotografieren. Insbesondere die Pflanzenfotos sind beim Rekognoszieren entstanden.


Dienstag, 26. April 2016

Von Naturns mit Bus 251 nach Meran Bahnhof. Weiter mit Bus 240 nach Saltaus im Passeiertal. Ab hier kurzer Abstieg hinunter zur Passer. Kurz hinter der Brücke sehen wir die Schöpfe (Wasserfassung) des Maiserwaals. Auf der Schattseite des Tales geht es nun gemütlich durch Obstplantagen und Wälder Tal auswärts. In Obermais, wo der Waal endet, könnte man mit dem Bus nach Meran fahren. Es lohnt sich jedoch, zu Fuss zur Passerpromenade hinunterzusteigen. 

11 km, T1, 40 Hm Aufstieg, 200 Hm Abstieg, 3 Std. reine Wanderzeit, keine Jausen


Wie fast jeden Morgen teste ich auf einem kurzen Bummel das Wetter. Hier der Blick zum Hotel Lamm, das sich hinter Bäumen versteckt und schwierig zu fotografieren ist. Und natürlich muss ich bei der Etschbrücke warten, bis die Vinschgerbahn auftaucht.













Zwei Stunden später sind wir schon unterwegs, am ersten Wandertag alle sehr motiviert. Nicht alle sind es jedoch gewohnt, täglich mehr als 10 Kilometer zu wandern.










Es ist eine wahre Freude! Der Maiserwaal führt viel und klares Wasser, der Waalweg ist breit und in Steilhängen talseitig gut gesichert. 

In der Schweiz sind die Hüterwege der Suonen und Bissen das Eldorado der Biker geworden, nicht selten zum Schreck der Wanderer. Im Südtirol ist das Befahren der Waalwege verboten. Die Verbote werden meist beachtet - und wenn doch mal ein Biker kommt, dann ist es ein ....

Immer wieder führt der Weg durch Apfelplantagen. Natürlich wissen wir alle, dass solche Monokulturen nicht unproblematisch sind. Aber die Apfelblüten sind halt einfach traumhaft schön!










Früher war für jeden Waal ein Waaler zuständig. Er wohnte am Waal, ein Wasserrad mit einem Seilzug läutete eine Glocke. 

Die Waalschell hell erklingt,
solang das Wasser rinnt,
und bleibt es einmal aus,
muss der Waaler aus dem Haus.










Immer wieder haben wir Ausblicke hinüber zu den Osthängen des Passeiertales, hier zum Dorf Riffian.











Und dann der imposante Gipfel der Mutspitze mit den ausgesetzten Muthöfen. Diesen Gipfel hätte ich schon lange gerne bestiegen. Ich bin aber vorsichtiger geworden und bin nicht mehr allein in solchem Gelände unterwegs.



Bei der Mittagsrast kommen wir ins Grübeln, ob da nun Birnen oder Äpfel heranwachsen. Eines ist sicher: Kartoffeln sind es nicht.












Überraschend kommen unterhalb Schenna Schlüsselstellen:







ein Überhang und ein bissiger Hund ....



 Na ja - und dann sind wir doch plötzlich, ein bisschen müde, in Meran an der Passerpromenade und erfreuen uns am Blumenschmuck.

Dieser Baum gibt uns Rätsel auf. Ist es ein Hartriegel - und wenn ja, welcher?

Hier des Rätsels Lösung: es handelt sich um den Taschentuchbaum (Davidia involucrata) Die Pflanze stammt aus China und gehört tatsächlich zur Familie der Hartriegel.






Eindeutig nicht zur Familie der Hartriegel gehört dann dieses Produkt im Café Sissi Royal. Es handelt sich eindeutig um einen Weichstrudel, einen Apple lactis vulgaris.













Montag, 2. Mai 2016

Wanderwoche Vinschgau - Juval und Tscharserwaal

Schon zum vierten Mal fährt eine diesmal etwas kleinere Gruppe ins Südtirol und erlebt dort wiederum schöne Wandertage. In lockerer Folge erzähle ich meine Bildergeschichten und beginne mit dem Schloss Juval und dem Tscharserwaalweg.

Donnerstag, 28. April 2016

Von Naturns mit dem Bus hinauf zum Parkplatz unter dem Schloss Juval.
Aufstieg zum Schloss, Führung durch den Schlossgeist höchst persönlich.
Mittagsrast beim Schlosswirt.
Abstieg auf dem Tscharserwaal nach Tschars.
8 km, T2, 400 Hm Abstieg, ca. 2 1/2 Std. reine Wanderzeit


Nach einem regnerischen Mittwoch beginnt der Tag strahlend schön, jedoch mit für die blühenden Apfelbäume gefährlichen Minustemperaturen. Ich nehme noch vor dem Frühstück einen Augenschein.

Da wollten wir ja gestern hinauf, zu den Höfen am Sonnenberg. Wir liessen es bleiben und fuhren mit unserer Mobilcard nach Bozen.
 Bei Frostgefahr werden die Apfelbäume beregnet und vereist. Durch die Vereisung entsteht Wärme und schützt die Blüten.

 An diesem Schild entdecke ich erste Eiszapfen ....
... und dann eine fast bizarre "Wöschhänki".
Die Sache hat einen Haken: das Wasser und der Druck reicht am Hang nur für tiefer gelegene Kulturen. Die Schäden werden wohl gross sein.











Mit dem Shuttle-Bus gelangen wir locker unter das Schloss, steigen hoch und haben einen schönen Einblick ins Schnalstal.


Wir kommen bei diesem prächtigen Apfelbaum vorbei. Es gibt noch einige davon in der Monokultur des Vinschgaus ...










 Hier warten wir auf unsere Eintrittskarten und steigen dann hinauf in den Vorhof, vorbei bei tibetischen Skulpturen. Fotografieren ist in den Innenräumen nicht gestattet. Wer es trotzdem tut und erwischt wird, muss mit langjährigen Kerkerstrafen rechnen. Die Häftlinge erhalten Päcklipost. Meine Adresse: Juval 51, Parterre rechts ...


Wir werden vom Schlossgeist persönlich betreut. Ein moderner Schlossgeist irrt nicht nur um Mitternacht im Gemäuer herum - er hat auch Freizeit und ein Privatleben. Ganz zufällig wohnt er gleich neben unserem Hotel Lamm.
Natürlich ist er sehr kompetent. Seine Erklärungen sind kurzweilig und humorvoll - und auf jede Frage weiss er eine Antwort.
 Der einzige Mangel heute: das Schloss Juval hat keine Heizung - kein Wunder, dass Reinhold Messner nur im Sommer hier wohnt. Die "Gfrürleni" unter uns mussten ganz schön "schnadelen".
Blick durch eine Schiessscharte. Feinde sind keine in Sicht.







 Der kleine Anbau am Gemäuer ist die Toilette. Trotz Not will sie niemand benutzen. Man hätte doch sooo eine schöne Aussicht ins Schnalstal.
 Dieser Teil des Schlosses ist ausgebaut und bewohnbar.

Sehr raffiniert: ein Teil der Burg wird durch ein durchsichtiges Dach vor weiterer Verwitterung geschützt. Hier finden sogar kulturelle Anlässe statt - falls der Wind nicht zu sehr weht ...






Durch das kleine Tor in der Mitte verlässt man das Schloss. Schwierigkeitsgrad T2 - nicht bei allen Wanderern beliebt ... Aber es hat doch immerhin ein Drahtseil.









Den Schlosswirt erreichen wir auf dem Schnalserwaal - und schon wird die reichhaltige Karte studiert.


Ich entscheide mich für ein Salätchen mit zwei kleinen Speckknödelchen.













Als Höhepunkt des Tages die Wanderung am Tscharserwaal. Zwar auch hier kurze Stellen T2 - zwei Tee sind halt beliebter als Tee zwei. Aber es haben es alle geschafft..





Kommentar zum Video:
An ihren Schuhen sollt ihr sie erkennen.


Nicht zum ersten Mal lassen wir in der Pfarrkirche von Tschars einige Lieder ertönen. Die Akustik ist phänomenal.











Unten an der Etsch werfen wir einen Blick zurück und erkennen deutlich die Vegetationsgürtel des Tscharser- und Stabnerwaals. Dem Fluss entlang bringt uns die Vinschgerbahn zurück nach Naturns.